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Die Farbspiele der Künstlerin Kalchie:
voller Sehnsucht, Seele und Somnambulismus

Kalchie wurde 1937 als Gisela Clara Schiel in Koblenz am Rhein geboren und verließ Deutschland im Jahr 1959, um sich in Basel, ihrer neuen Heimat, niederzulassen. Die Mädchenjahre von Kalchie waren von zwei Künsten geprägt: Zum einen widmete sie sich der Malerei und zum anderen war sie vom Koblenzer Stadttheater fasziniert. Sie fühlte sich in der Welt der Bühne, des Tanzes und der prunkvollen Kulissen wohl und spielte mit 13 Jahren sogar die Hauptrolle in einem Kindermärchen. Auch nach der Jugendzeit führte sie neben ihrem bürgerlichen Leben als Schmid-Schiel mit Ehemann und den beiden Kindern mit großer Schaffenslust ihre Malkunst fort und zeigte ihre Werke auf verschiedenen Ausstellungen im Schweizer Umkreis. Als Ihr Ehemann viel zu früh verstarb und die Kinder ihr eigenes Leben führten, gab Kalchie sich vollends ihrer Kunst hin.  

Die große Sehnsucht nach Farben entsteht lange im Inneren der Künstlerin, sie trägt die Farben in sich, bevor sie auf die Leinwand gebracht werden. Kalchie spürt bestimmte Farben, die sie dann unbedingt verwenden muss. Wird der Drang unterdrückt, so wird sie von einer großen Traurigkeit heimgesucht, die erst verschwindet, wenn die Farben zu fließen beginnen. Ihre Kreativität ist in den tiefen Nächten am größten, wenn sie in ihre eigene, somnambule Welt abtaucht, die sie mit ihren Farben verschmelzen lässt. 1993 absolviert Kalchie die Rudolf-Steiner-Malschule, durch dessen Didaktik sie beim Fertigen ihrer Werke stets im Dialog mit dem Universum, mit einem Meister, mit einem Gott steht. Durch diese spirituelle Verbindung wird ihr Atelier zu einem magischen Raum, in der die Farben lebendig werden und nicht nur bloßes Material sind. Sie kommunizieren vielmehr miteinander und Kalchie wird zum auktorialen Beobachter des eigenen Schaffens. Ihre farbintensiven Werke haben mit Pashmin Art Consortia den Schweizer Kunstraum verlassen und sind aktuell auf dem Weg nach China, um auf der Kunstmesse Art Beijing 2022 und im Archive Art Museum Beijing einem internationalen Publikum gezeigt zu werden.